Montag, 7. Januar 2008

Roadtrip - Etappe 2






















Esperance - Adelaide (ca. 2.400 km)
23.12.2007-01.01.2008 Esperance
Wir bleiben mehrere Tage in Esperance. Wir hatten Glueck im Unglueck: Unser Getriebe ging leider kaputt. Gluecklicherweise noch in Esperance, das heisst vor der langen Tour durch die Nullarbor-Plain (Nullarbor = keine Baeume). Esperance ist die letzte "Stadt" mit 6.000 Einwohnern. Waere es spaeter passiert haetten wir doof in die Roehre geschaut. Es war ja schon Glueck, dass wir ueberhaupt das passende Getriebe dort vor Ort bekommen haben. Na ja,... das Geld haetten wir trotzdem lieber anders ausgegeben! Heiligabend verbringen wir am Twilight Beach, einem der schoensten Straende in Esperance.




Am 28.12. treffen wir uns mit Daeniel und Benni aus Jestetten und fahren in den Nationalpark Cape Le Grand. Zur Weihnachtszeit fehlte mir der Schnee und Boris und ich bauen einen Schneemann bzw. -frau aus Sand. Ist richtig schick geworden:




Boris faengt noch eine riesige Echse im Nationalpark:




Sylvester und Neujahr in Esperance:



01.01.2008 Esperance bis Balladonia (459 km)
Boris und ich wollen uns eine Woche lang von Rohkost ernaehren. Das muessen wir dann aber doch gleich wieder aufgeben da der naechste Supermarkt ca. 850 Kilometer entfernt ist und an den Tankstellen ist nichts mit Obst oder Gemuese.




An uns faehrt ein Gueterzug vorbei mit ueber 110 Waggons. Das hab ich auch noch nie gesehen.
02.01.2008 Balladonia - Nullarbor (809 km)
Den Tag beginnen wir mit der Longest Straight Strech. Das ist die laengst vollstaendig geradeaus verlaufende Strasse in Australien und eine der laengsten weltweit (146,6 km).




Das Wetter ist perfekt fuer diese lange Strecke, Sonne und Wolken wechseln sich ab und es ist nicht allzu heiss. Wir sehen zwei Dingos und besichtigen die Ruine der alten Telgraphenstation in Eucla (ist natuerlich mit unseren Ruinen in Europa nicht zu vergleichen ;-).




Streckenweise liegen alle 20 Meter ueberfahrene Kaengurus am Strassenrand. Das sind schon erschreckende und traurige Bilder. Ich sehe unterwegs vier lebendige Kaengurus. Zwei am Strassenrand bleiben Gott sei Dank stehen und die anderen beiden huepfen nach meinem Hupkonzert rechtzeitig zur Seite.




Beeindruckend finde ich die Fahradfahrer von denen uns an diesem Tag dreimal je einer begegnet. Eine Strecke von ueber 2000 Kilometern zu fahren an der es teilweise fuer 200 - 300 Kilometer kein Wasser gibt und den ganzen Proviant mitschleppen... Hut ab!
Der Tag verging trotz der wenig spannenden Umgebung wie im Flug. Die Fahrt hatte schon fast etwas Meditatives.




03.01.2008 Nullarbor - Port Augusta (737 km)
Heute ging es Morgens schon um 7.00 Uhr los. Um die Zeit war es noch schoen kuehl. Spaeter stieg das Thermometer auf 36 Grad an. Frieren muss man bei uns im Auto garantiert nicht. Praktischerweise ist direkt unter dem Sitz der Motor. Der gibt kuschlig warm. Und dann waere da auch noch die Kuehlschrankrueckseite hinter dem Beifahrersitz... (SCHWITZ!!!). Die Klimaanlage schalten wir nicht ein. Wir haben starken Gegenwind und unser Spritverbrauch hat auch so schon eine astronomische Hoehe erreicht. Mittags dann eine Pause in Kimba, dort sehen wir das Schild "Halfway Across Australia". Wie, erst die Haelfte?? Kann das sein? Ein Blick auf die Karte verraet uns, dass wir wirklich erst die Haelfte von Australien durchfahren haben.




In Kimba entdecke ich dann so eine Art Freilicht-Heimatkundemuseum. Es hat schon geschlossen, das Tor ist aber auf und wir schleichen uns rein. Ich bin total angetan von dem vielen alten Plunder: Alte Autos, Traktoren, eine alte Dorfschule und das schoenste: das alte Siedlerhaus. Dabei bekomme ich gleich wieder romantische Hausbauanfluege (Haeuser begeistern mich eben mehr als Sonnenuntergaenge). PARADIES sage ich nur. Am liebsten wuerde ich ja gleich in das Siedlerhaus einziehen.




Boris ist froh als der Rundgang durch "Schrott und Plunder" sich wieder dem Ende zuneigt.




Abends erreichen wir Port Augusta. Ein seltsames Gefuehl auf einmal wieder so viele Autos zu sehen. Wir springen natuerlich gleich in den Campingplatzpool und das hab ich nach dem heissen Tag so sehr genossen wie noch nie! Lied des Tages: "Call on me" (vor allem der Saxophonteil).




04.01.2008 Port Augusta - Adelaide (375 km)
Boris und ich graut es schon vor der Zivilisation und erst recht vor einer Millionenstadt. Wir haben uns so an die Ruhe im Nullarbor gewoehnt. Daher wollen wir erst einmal an einen Zeltplatz vor Adelaide fahren. Zunaechst fahren wir nach Port Broughton. Laut Karte schoen am Meer gelegen. Bloed, dass wir dort nirgends Wasser finden. Weiter geht es ueber absolut langweilig erscheinendes Land nach Port Wakefield. Auch dort finden wir nur einen Teich. Naechste Wahl ist der Middle Beach und ich stelle mir schon einen schoenen weissen Strand und tuerkises Meer vor. Allerdings finden wir dann einen ghettoartigen Campingplatz mit Wellblechsiedlung vor. Badeverbotsschilder fuer Pferde und Hunde gibt es auch nur frage ich mich wieder wo die Baden sollen. Wieder kein Wasser! Suedaustralien ist der trockenste Staat in dem trockensten Land der Welt. Vermutlich liegt es einfach daran?! Also fahren wir doch nach Adelaide und bekommen den letzten Platz im zentralsten Campingplatz der Stadt. Ein Spaziergang durch den botanischen Garten und die Stadt sowie ein leckerer Falaffel entlohnen uns fuer die Strapazen des Tages.
05.01.2008 Adelaide
Wir sind ewig unterwegs auf der Suche nach einem freien Campingplatz. Abends treffen wir im Supermarkt zufaellig Fanny und Michael die wir im Hostel in Fremantle (fast 4.000 Kilometer weit weg) kennengelernt haben. Die Welt ist schon klein.




06.01.2008 Adelaide - Hahndorf - Barossa Valley - Adelaide
Wir fahren zu viert erst nach Hahndorf DEM deutschen Dorf in Australien. Ist ganz nett und gemuetlich. Hier kann man allerhand Plunder kaufen z. B. Kuckucksuhren, Wetterhaeuschen, Bratwurst und Sauerkraut, deutsches Bier etc... Spaeter geht es weiter ins Barossa Valley, eine der groessten Weinregionen in Austalien. Es ist sehr schoen hier. Abends backen wir uns im Hostel leckere improvisierte Bierpizza. Ein Traum! Boris und ich entschliessen und fuer einige Tage im Hostel zu wohnen. Endlich wieder in einem Haus sein :-) Ausserdem sind wir so direkt in der Stadt und bekommen einfach mehr mit wie ausserhalb vom Campingplatz.






07.01.2008 Stadtrundgang in Adelaide. Die Stadt versprueht gelassenen Charme und beeindruckt vor allem durch schoene alte Gebaeude und Parks. Hier gefaellt es mir!




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