Montag, 25. Juni 2012

Glücksmomente

Die Geschichte einer Frau, die sehr, sehr alt wurde, weil sie die Momente des Glücks nicht vergessen hat. 

Sie verließ niemals das Haus, ohne sich zuvor eine Handvoll Bohnen einzustecken. Sie tat dies nicht etwa um die Bohnen zu kauen. Nein, sie nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrzunehmen und um sie besser zählen zu können.

Jede positive Kleinigkeit, die sie tagsüber erlebte - z. B. einen fröhlichen Plausch auf der Straße, strahlende Kinderaugen, ein köstliches Mahl, ein gutes Stück Kuchen, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, ein Glas guten Wein, - für alles was die Sinne erfreute, ließ sie eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei.

Abends saß sie dann zuhause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Sie zelebrierte diese Minuten. So führte sie sich vor Augen, wie viel Schönes ihr an diesem Tag widerfahren war. Sie freute sich und dankte ihrem Schöpfer. Und sogar an einem Abend, an dem sie bloß eine Bohne zählte, war der Tag gelungen - hatte es sich zu leben gelohnt.

Quelle unbekannt - aktualisiert von Rita Schüle

Keine Kommentare: