Sonntag, 23. März 2008

Roadtrip - Etappe 4

Alice Springs - Mareeba/Cairns 2.752 Kilometer


BORN TO BE WILD


DIE BEUTE LIEGT IM KOFFERRAUM



Freitag, 14. März

Ich sehe mir die Old Telegraph Station in ausserhalb von Alice Springs an. Hier begann die Besiedelung durch Weiße in der Mitte Australiens. Abends sind Boris und ich bei unseren Nachbarn eingeladen. Penny und Joel sind ganz nette und interessierte Menschen. Es gab superfeine Antipasti zu essen. Insgesamt war es ein sehr schoener und lustiger Abend.


Samstag, 15. März

Mein letzter Arbeitstag. Nach dem Essen gehen meine Chefin Andrea, ihr Mann Valerian, Kollegin Laura, Boris und ich noch etwas zusammen trinken. Der Abschied ist mir nicht leicht gefallen. Obwohl ich erst seit sieben Wochen im Coffeeshop gearbeitet habe, habe ich mich doch schon sehr eingelebt. Später gibt es dann jede Menge zu tun, wir packen das Auto, putzen die Wohnung etc.


Sonntag, 16. März Alice Springs-ThreeWaysRoadhouse (570 km)

Wir haben wahnsinniges Glück. Unser Schutzengel hat ganze Arbeit geleistet:

Boris hat Ohrenschmerzen und fährt an den Strassenrand. Sekunden später platzt einem entgegenkommenden Auto der Reifen, es gerät ausser Kontrolle und fährt auf unsere Fahrbahnseite (wo wir glücklicherweise nicht mehr sind). Das hätte wirklich ins Auge gehen können. Gegen Mittag tanken wir bei Barrow Creek. Das Benzin ist hier ca. 50% teurer als in der Stadt. Bezahlen muss man in einer Kneipe und die ist mit Abstand die urigste die ich bisher in Australien gesehen habe. Alles total vergammelt, hunderte Fotos, Visitenkarten und signierte Geldscheine hängen an der Wand.


Nachmittags fahren wir durch Wycliffe Well. Bereits am Ortseingang werden wir durch Schilder darauf hingewiesen, dass wir vorsichtig fahren sollen da die Strasse auch von Ausserirdischen als Ufolandebahn verwendet wird. Hier soll es schon des öfteren Entführungen gegeben haben. Ja ja, alles klar… Die Menschen werden so fern der Zivilisation einfach immer Verrückter was wohl auch den Kingkong-Schrein in der Raststätte sowie das mit Kitsch überquellende Zimmer dort erklärt (Gartenzwerge, Schwarzwaldpuppen und was weiss ich nicht alles). Später fahren wir zu den Devils Marbles.


Die riesigen Steinformationen faszinieren mich total. Unser erster Plan war, dort zu übernachten um Sonnenuntergang und –aufgang zu sehen. Leider war das Wetter aber nicht gut und so beschliessen wir weiterzufahren.

Die Steine sind so riesig gross, dass ich auf dem obigen Bild kaum zu erkennen bin.


Montag, 17. März ThreeWaysRoadhouse-kurz nach Mount Isa (749 km)

Eine circa 60 cm lange Echse rennt kurz vor mir auf die Strasse. Ich fahre darüber und mir ist eigentlich schon klar, dass sie das nicht überleben wird. Wie durch ein Wunder ist ihr aber Gott sei Dank nichts passiert. Heute sind extrem viele Echsen unterwegs. Wir fahren durch eine Gegend mit sehr vielen Termitenhügeln. Manche sind riesig groß.

GEWAGTER AUSTRALISCHER BAUSTIL


Dienstag, 18. März kurz nach Mount Isa-Paluma Range National Park (983 km)

Wir haben einen neuen Kilometer-Tagesrekord. Es sind beinahe 1.000 Kilometer. Mit dem Campervan bedeutet das circa 12 Stunden Fahrtzeit. Die Strecke ist Anfangs extrem eintönig.

Circa 200 Kilometer ist die Strecke sogar geradezu unverändert und ich habe das Gefühl überhaupt nicht vorwärts zu kommen. Vor lauter Langeweile fange ich zu Boris’ Leidwesen an zu singen. Der Ärmste musste schon einige Lieder aushalten. Eigentlich könnte ich mit meinem Gesang ja schon Geld verdienen. Allerdings würde wohl nur jemand dafür bezahlen, dass ich mit dem singen aufhöre ;-)

ROADTRAIN

Später wird es dann kühler, es fängt an zu regnen und wir kommen langsam in immer grünere Regionen. Abends kommen wir in Stadt Townsville an. Leider haben die Campingplätze schon geschlossen und so fahren wir weiter auf der Suche nach einer Raststätte. Laut Karte gibt es einige, nur sind die weiter entfernt der Strasse und total schlecht ausgeschildert. Irgendwann finden wir den Crystal Creek Campground. Es ist dunkel und wir sehen kaum wo wir eigentlich hier sind.


Mittwoch, 19. März Paluma Range National Park-Mission Beach (209 km)

Morgens werden wir überrascht von dieser wirklich paradiesischen Umgebung hier. Wir baden im Paradise-Waterhole.




Später geht es weiter zum Mission Beach. Endlich am Meer, dahinter Regenwald, Hügel, saftiges Gras. Es ist wunderschön.




Die kleinen Sandkuegelchen auf dem obigen Bild stammen von Krebsen. Es ist der Sand, den sie aus ihren Hoehlen hinausgegraben haben. Der ganze Strand war uebersaeht mit tausenden dieser ca. 4-5 Millimeter grossen Kuegelchen.


Donnerstag, 20. März Mission Beach-Mareeba (241 km)

Wir fahren von Mission Beach der Ostküste entlang Richtung Cairns. Auf dem Weg halten wir bei den „Josephine Falls“, ein wunderschöner Wasserfall im Regenwald.



Heute ist der große Tag, ich bin total aufgeregt: Nach fast 19 Jahren sehe ich meine Cousine Nicole und Tante Kristiane endlich wieder. Es war ein rührendes und tränenreiches Wiedersehen. Ich bin sehr glücklich endlich hier zu sein. Mehr darüber und Bilder gibt es bald in einem neuen Bericht.

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