Sonntag, 30. März 2008

Die Avocadofarmerin



Vergangenen Mittwoch hatten wir ein Bewerbungsgespraech auf einer Avocadofarm in Mareeba. Der Avocadobauer schenkte uns dann auch noch eine Kiste mit ca. 40 Avocados. Total nett - so etwas erlebt man wirklich nicht alle Tage.

Mit Avocados kann ich mich voll und ganz identifizieren. Ich liebe diese Fruechte einfach und finde es lustig, dass ich jetzt auch meinen Beitrag zur Avocadoernte leisten kann. Wer weiss, vielleicht landen einige der Avocados auch bei euch in Deutschland?

Ich finde es super, dass ich nun auch mit Boris zusammenarbeiten kann. Er findet es wohl auch ganz gut. Weniger gut findet er, dass er meist im Baum sitzt mit einer Schere an einem ca. 1.5 Meter langen Stiel um die Avocados weit oben zu pfluecken und ich meist unten auf dem Boden sitze. Dort bringe ich dann die Stiele auf die richtige Laenge. Oben ist es schon anstrengender weil man klettern muss und der Pflueckstock mit der Zeit auch immer schwerer wird. Unten ist es dafuer langweiliger weil man den ganzen Tag lang tausenden Avocados den Stiel abschneidet.



Eigentlich hat die Arbeit am Boden ja schon beinahe etwas Meditatives. Aber nur beinahe, denn...
1. stinkt es ekelhaft nach verfaulten Avocados und dieser Duft riecht nicht etwa fein nach Ponyapfel - nein, es riecht so als wuerde man direkt auf dem Kuhmisthaufen sitzen.
2. am ersten Tag wurde ich von einer Avocado getroffen. Am zweiten Tag schon von fuenf Avocados. Ich hoffe, dass es kuenftig nicht so weiter geht und fuenf mal mehr als am Vortag herunterfaellt. Ein ganz neunmal kluger Kollege (er ist derjenige bei dem es am gefaehrlichsten ist unter dem Baum zu sitzen) sagte dann auch noch ich solle doch einfach froh sein, wenn mich eine harte Avocado trifft weil die weichen meist schon faulig seien. Aha.. dann vielen Dank.

Manche der Arbeiter machen diese Arbeit schon jahrelang. Aber mal unter uns: Ich werde das keine 2 Wochen machen. Es ist einfach todlangweilig und so stupide, dass es schon grad wieder anstrengend ist. Einfach total unaufregend, dreckig (die Haende riechen meist wie Scheisse von den alten Avocados am Boden) und viel zu heiss um draussen zu arbeiten. Ich war noch nie so froh, dass es Menschen gibt, die gerne solche Arbeiten machen.





Nun aber Morgen erst mal wieder an die Arbeit. Das schoenste Gefuehl ist es immer, wenn endlich fuenf Uhr ist und wir auf unseren Minitrucks durch den Avocadohein rasen, der Wind durch die Haare streift, der Sand staubt und ich - total kaputt - mich auf unseren Feierabend freue.

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