Donnerstag, 19. Juni 2008

Sachen gibts ... Klappe die Zweite...

Letzte Woche habe ich endlich einmal eine richtige Schauspielerin kennengelernt und dann gleich noch eine ganz Nette: Gabby Millgate. Sie spielte 1994 in dem australischen Kultfilm Muriels Wedding mit und zwar als Joanie Heslop, der Schwester der Hauptdarstellerin Muriel (Toni Collette). Gabby war total lustig. Nachdem wir uns ein wenig unterhalten haben und ich ihr erzählte, dass es manchmal etwas schwierig sein kann Australisch zu verstehen (da wir ja in Deutschland nur das britische Englisch lernen), wollte sie mir unbedingt noch typisch australische Wörter beibringen:
- fair dinkum
(bedeutet so viel wie "was, echt, wirklich?" und das sagt man
wenn jemand etwas Unglaubliches erzählt)
- bloody tucker (bedeutet so viel wie "verdammt gutes Essen!")
"Bloody" hat weniger etwas mit blutig zu tun sondern ist in Australien eine Steigerungsform für alles Mögliche. So ist es zum Beispiel eine Steigerung von "stupid" (blöd). Bloody Stupid ist saublöd.

Und dann bin ich vor ein paar Tagen noch zum Baumarkt gefahren. Es war 17.15 Uhr und da hatte er leider schon zu. Die Öffnungszeiten waren natürlich nirgendwo angegeben und irgendwie erwartet das hier wohl auch keiner (NERV). Stattdessen ein Schild mit "gone fishing" im Fenster. Ja an sich interessiert es mich ja gar kein bischen, was die Mitarbeiter gerade fangen oder jagen (Fischen, Schiessen und Kröten überfahren gehören zu den australischen Lieblingshobbys). Statt dessen würde mich aber interessieren, wann diese Mitarbeiter wieder da sind. Tage später habe ich dann endlich einen geöffneten Baumarkt gefunden. Nützte mir aber trotzdem nicht viel. Die Abteilung für Angeln und Waffenschränken (im Baumarkt!) ist grösser als das Gartenzubehör. Vorgestern bin ich dann zur Westpac-Bank gefahren. Hier das Gleiche: Wieder kein Schild mit den Öffnungszeiten. Mal ehrlich... in Deutschland hat doch jeder Tante-Emma-Laden ein Schild mit den Öffnungszeiten im Schaufenster, oder?

Und dann gibt es noch etwas anderes, was ich in Australien seltsam finde: Nachdem ich mir die Adressen aus dem Telefonbuch herausgesucht habe, bin ich zu verschiedenen Handwerksbetrieben gefahren. Allerdings muss man die mit der Lupe suchen. Stadtplan in die Hand, losfahren, Strasse gefunden... juhuu... Aber dann: die Häuser haben meist keine Hausnummern. Klingeln gibt es in der Regel auch nicht und ein Firmenschild gleich dreimal nicht (1. Wollen die was verkaufen?). Einmal musste ich erst mal 10 Kilometer Feldweg fahren bis ich bei der "Firma" ankam. Dort ein riesiges Schild, dass das betreten des Privatgrundstücks verboten sei (2. Wollen die was verkaufen?). Also mal ehrlich ich fahre doch nicht so weit um dann wieder umzudrehen. Ich fuhr weiter, hielt an, stieg aus und ein ponygrosser Hund neben mir, der mir auch noch das Gesicht abschlecken wollte. Igitt (3. Wollen die was verkaufen?). Ein Ansprechpartner war natürlich nicht da. Wenigstens (!) konnte ich mit der Nachbarin kurz reden. Bei einem anderen Handwerker schaute ein bedrohlich wirkender Kampfhund (4. Wollen die was verkaufen?) hinter dem Zaun hervor und ich habe mir überlegt, ob ich überhaupt zur Haustüre (natürlich ohne Namen und Klingel) laufen soll. Bisher habe ich dieses System noch nicht durchschaut. Handwerker verdienen in Australien ziemlich gut und anscheinend haben sie auch immer genug Arbeit. Vielleicht wollen die gar nicht mehr Kunden?

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