Freitag, 9. November 2007

Hongkong II


Hongkong liegt an der Küste des südchinesischen Meeres an der Mündung des Perlflusses ins Meer und erstreckt sich über eine sehr unregelmäßig geformte Halbinsel sowie 262 Inseln, von denen die wichtigsten Lantau (146,2 km²), Hong Kong Island (88,3 km²), Lamma (13,6 km²), Cheung Chau, Peng Chau und Tsing Yi sind. Das Territorium wird in Hong Kong Island, Kowloon, New Territories und vorgelagerte Inseln (outlying islands) unterteilt (aus: Wikipedia).

In Hongkong leben circa 7 Millionen Menschen.


Heute Morgen gings frueh los durch den wunderschoenen Kowloon Park. Es war interessant, den Menschen dort beim Qi Gong und Schwertkampf zuzusehen. Allerdings hatte ich dafuer nicht ewig Zeit. Schliesslich hatte ich ja heute Grosses auf dem Programm stehen: Den Giant Buddha auf Lantau Island. Er ist mit 34 Metern Hohe die groesste sitzende Bronze-Buddhastatue der Welt. Nach einer etwa halbstuendigen Busfahrt durch die Berge war ich endlich dort und gleich fasziniert von diesem Ort. Eintritt kostete der Besuch nicht. Wer jedoch einen Gutschein fuer ein vegetarisches Mittagessen kauft, darf auch in den Buddha. "Gar kein Problem, gerne" dachte ich mir und ahnte da noch nicht, dass das mit dem Essen lustig werden wuerde... Der riesige Buddha ist sehr beeindruckend und ich frage mich, wie der wohl auf den Berg hoch kam.




Zunaechst bin ich aber erst einmal in einen kleinen Park mit riesigen Palmen. Je weiter ich drin war desto besser roch es nach Raeucherstaebchen. Bis ich dann riesige Troege mit hunderten Raeucherstaebchen entdeckte. Natuerlich konnte ich es nicht sein lassen selbst auch welche anzuzuenden. Fuer die Daheim gebliebenen, fuer mich und meine Reise und fuer ein langes, glueckliches und gesundes Leben.



Danach habe ich mir den Tempel Po Lin Monastery angesehen.



Direkt neben dem Tempel ist das vegetarische Restaurant. Draussen stehen Steintische unter Palmen. An welchem Tisch ich sitzen moechte hatte ich mir schon vorgestellt. Also bin ich gleich hin und habe dort meinen Gutschein abgeben. Daraufhin bin ich in das Restaurant gefuehrt worden. Meine Proteste, dass ich lieber draussen sitzen moechte, blieben von drei Angestellten unverstanden. Nachdem sie dann den Chef gerufen haben damit dieser uebersetzt laechelten sie mich an und verschwanden daraufhin in der Kueche. Zurueck kamen sie mit einer schweren Plastiktute die sie mir dann in die Hand drueckten. Nachdem ich draussen an meinem Tisch Platz genommen hatte, wurde mir erst bewusst, was ich da bekommen habe: Vier grosse Styroporboxen bis oben prall gefuellt mit Essen. Mit dieser Sumoringer-Portion haette man locker eine vierkoepfige Familie satt bekommen. Ich wollte doch nur auch ein kleines Porzellanschaelchen mit Nudeln - wie alle andern auch. Fasziniert sass ich da und ueberlegte mir erst einmal wie ich die Boxen am geschicktesten nebeneinander stellen koennte damit die Wege nicht zu weit sind. Und dann habe ich das Ergebnis erst einmal fotografiert. Innerhalb kuerzester Zeit grinste mich eine Englaenderin frech an und fragte, ob Sie mich mit dem Essen ablichten solle. Zum Essen kam ich kaum denn danach winkten mir schon drei Chinesen vom Tisch nebenan froehlich zu. Ich winkte zurueck und ehe ich mich versah, sassen wechselnd Chinesinnen und Chinesen neben mir und liessen sich mit mir fotografieren. War ein lustiges Erlebnis. Wieso alles so kam weiss ich aber bis jetzt nicht.


Danach (ich habe nicht alles gegessen) gabs nen kleinen Verdauungsspaziergang zum Wisdom Path. Auf diesem Rundgang (mit der Form einer liegenden Acht) sind halbierte Baumstaemme mit darin eingeschnitzten Versen des Herz-Sutras (eine Art Gebet) aufgestellt. Er soll unter anderem die Idee der Unendlichkeit darstellen. Leider kann ich nicht mehr dazu schreiben weil es keinerlei Informationen in englisch oder deutsch gab, nur chinesisch.

Und das muesste fuer die sein, die nicht lieb waren *grins*:

Das Kloster und seine Umgebung war ein sehr ruhiger, harmonischer und mystischer Ort an dem ich mich sehr wohl gefuehlt habe.

Mittags bin ich wieder zuruecknach HongkongIsland und mit der Peak Tram auf den Berg The Peak. Oben auf der PeakTowerSkyTerrace angekommen traute ich kaum meinen Augen: Dass die Stadt gross ist wusste ich. Aber so gross - dass haette ich nicht gedacht. Ich hatte eine wahnsinnige Aussicht ueber HongkongIsland und Kowloon. Noch nirgends habe ich etwas Vergleichbares gesehen. Da es schon am daemmern war, wollte ich natuerlich gleich oben bleiben. Da es in Hongkong ueberall Geschaefte gibt (auch hier oben) und dann noch Madame Tussauds habe ich mir gleich eine Eintrittskarte gekauft und bin los. Als ich danach wieder auf die Dachterasse konnte ich ich meinen Augen kaum trauen. Die Aussicht war noch um ein Vielfaches besser. Allerdings war ich nicht die Einzige die auf die Idee kam dort zu bleiben. Umso laenger war spaeter die Schlange zur Tram bergabwaerts. Ich bin dann selbst auf einem kleinen Weg runtergelaufen, dann weiter zur StarFerry, nochmal durch den Kowloon Park (die Stadt ist sehr sicher und es ist mindestens so sicher wie daheim in J-Town).






Leider muss ich morgen schon wieder hier weg. Ich kann jedem der Hongkong besucht nur empfehlen, laenger als drei Tage zu bleiben. Uebringens soll Hongkong das Shopping-Paradies schlechthin sein:





Toll ist auch wie hilfsbereit die Menschen hier sind. Sobald ich mal kurz verwirrt geschaut habe, stand jemand da der mich fragte, ob er mir helfen koenne. Genauso wie sie auch immer gerne da sind um ein nettes Foto zu schiessen.

Danke Hongkong. Mir hat es gut gefallen :-)



Im Moment fuehle ich mich noch ein wenig "halb-in-Deutschland-halb-in-Asien". Es gibt ein Sprichwort - ich glaube von den Indianern - darueber, dass der Koerper schnell vereisen kann aber die Seele nicht so schnell folgen kann. So aehnlich fuehle ich mich im Moment. Irgendwie erst noch zu Hause gewesen und nun schon hier. Wenn ich an Zuhause denke ist es so als waere es erst gewesen.

Was ich nicht gedacht haette ist, dass ich mich hier heimischer fuehle als in manchen Teilen Deutschlands. Obwohl ich so weit weg bin, habe ich nicht das Gefuehl ueber 12000 Kilometer weit weg zu sein. Es gefaellt mir hier.

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